Schneller...
Ich renne los.
Unterwegs schmeisse ich meine Schuhe weg.
Ich renne um....
Ja warum renne ich überhaupt?
Ich werde mich eh immer wieder einholen.
In mein eigenes Gesicht schauen.
Aha, da biste ja.
Wie gehts dir denn?
Warum rennste denn?
Ich muss rennen, ich muss.
Nein, ich bin nicht auf der Flucht.
Aber irgendwie hab ich das Gefühl so vieles
abwerfen zu müssen.
Ballast?
Zu viele gesagte Worte, zu schnell gefasstes Vertrauen.
Enttäuschung.

Ich renne und werde fühlbar leichter.
Man müsste wenigstens noch schreien dabei.
Das verstärkt die Wirkung vielleicht.
In einem Film rannte eine Frau mal in einen UBahn-Tunnel
um so richtig laut alles aus sich raus zu schreien.
Hier gibt es keinen Tunnel.
Ich würde eh da nicht rein wollen, eher raus.
Nie mehr einen Tunnelblick haben!

Ja ich renne immer noch, ich laufe weg.



Weg von allen Menschen die nicht wissen wie man
Freundschaft definiert.
Nein, ein Freund muss nicht meine Lieder singen,
nicht im Gleichtakt mit mir laufen.
Aber er muss ein Gespür für falsche Töne haben.
Mich aufhalten wenn ich die falsche Melodie wähle.
Akzeptieren wenn mir mal rein gar nicht nach singen ist.
Und mich dennoch lieben.
Eben FREUND sein.

Und so renne ich und werfe eine Nichtfreundin ab.
Es ist nicht so leicht..
Irgendetwas zerbricht in mir, mit leisem Ton
Endlich, jetzt ist sie weg...
Mir tun alle Knochen weh.
Mein Atem bohrt in meiner Brust und wühlt in dem
eh schon reichlich vorhandenen Schmerz.
Ich reiss sie mir aus dem Herzen, aus dem Sinn.

Und renne wie der Teufel.
Als kleinen Punkt da hinten am Horizont sehe ich sie noch.
Bitte, jetzt bloß kein Blick zurück!

Dort vorne sehe ich die Ziel-Linie.

Endlich - angekommen....